Der aus der Kinematik eines Schlages mit einer Peitsche abgeleitete Begriff Peitschen-Effekt, beschreibt die Verstärkung eines Impulses über eine gesteuerte Funktionskette. Dadurch wird erreicht, dass der Impuls mit jedem Folgeglied in der Funktions- Kette stärker ist, als dies die eigentliche Aktion vermuten lässt.
So kommt es zu einer Wirkungssteigerung die nicht dem Augenschein der Bewegung entspricht. Damit das funktioniert muss man ein Gefühl für diese Art der Bewegung entwickeln.
Die Bewegungskette muss in einer Sequenz erfolgen, sonst kommt kein Peitschen-Effekt zustande. Versucht man die Geschwindigkeit von Körperteilen, die in der Sequenz noch nicht aktiv sind durch einen bewussten Eingriff zu erhöhen, wird die Wirkung des Peitschen- Schlages herabgesetzt.
Will man maximale Ergebnisse erreichen, muss man so entspannt wie möglich sein und zum Beispiel durch das Fallen lassen von Gliedmaßen wo immer dies möglich ist die Gravitation nutzen.
Kinematisch gesehen ist der Peitschen-Effekt durchaus mit dem Effekt einer Peitsche vergleichbar. Der Grund den Peitschen-Effekt in den inneren Kampfkünsten zu nutzen liegt darin, dass vom Startpunkt der Bewegung aus die Geschwindigkeit über die Glieder des Körpers zum Endpunkt hin stark zunimmt. Es handelt sich also unter anderem um eine Technik zur Erhöhung der Endgeschwindigkeit. Zusätzlich wird innerhalb der Strecke durch spiralige Bewegung zusätzliche Strecke zurückgelegt, was die Wirkung weiter erhöht. Trotz diesen Spiralen bleibt der Weg vom Start zum Ziel gleich lang.
Mit dem Peitschen-Effekt kann mit geringem Kraftaufwand eine sehr hohe Beschleunigungen erzielt werden. Kurz gesagt, beim Peitschen-Effekt wird die kinetische Energie schrittweise auf die einzelnen Elemente des Körpers übertragen, bis schließlich beim Auftreffen die maximale Bewegungsgeschwindigkeit erreicht wird.